Ramona Linke

Vielleicht mit dem ersten Blick nicht gleich zu erfassen, aber selten scheinen zwei Welten so aufeinanderzuprallen. Das verstummte Ticken einer zeitlosen, leeren Uhr im Pflegeheim und die Eleganz im Nadelstreif. Da möchte jemand diese fremde Welt möglichst wenig berühren – ja, ungern den Flur betreten. Strahlt die Uhr nicht all das aus, was der Mensch verdrängen will? Fühlt er sich gefangen in seinem eigenen Unbehagen – so, wie der Ring der Uhr sich um das Haiku legt? Oder folgt nach diesem Beäugen ein langsames Herantasten?
Claudia Brefeld